Die Offenbarung Jesu
Bibeltext: Luther 1545
Das 12. Kapitel
1. Und es erschien ein groß Zeichen im Himmel: ein Weib,
mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem
Haupt eine Krone von zwölf Sternen.
2. Und sie war schwanger und schrie und war in Kindesnöten und hatte
große Qual zur Geburt.
3. Und es erschien ein ander Zeichen im Himmel; und siehe, ein großer,
roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen
Häuptern sieben Kronen.
4. Und sein Schwanz zog den dritten Teil der Sterne und warf sie auf
die Erde. Und der Drache trat vor das Weib, die gebären sollte, auf
daß, wenn sie geboren hätte, er ihr Kind fräße.
5. Und sie gebar einen Sohn, ein Knäblein, der alle Heiden sollte
weiden mit der eisernen Rute; und ihr Kind ward entrückt zu GOtt und
seinem Stuhl.
6. Und das Weib entfloh in die Wüste, da sie hatte einen Ort bereit
von GOtt, daß sie daselbst ernähret würde tausend zweihundertundsechzig
Tage.
7. Und es erhub sich ein Streit im Himmel: Michael und seine Engel
stritten mit dem Drachen. Und der Drache stritt und seine Engel
8. und siegeten nicht; auch ward ihre Stätte nicht mehr funden im
Himmel.
9. Und es ward ausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da
heißt der Teufel und Satanas, der die ganze Welt verführet; und ward
geworfen auf die Erde; und seine Engel wurden auch dahin geworfen.
10. Und ich hörete eine große Stimme, die sprach im Himmel: Nun ist
das Heil und die Kraft und das Reich und die Macht unsers GOttes,
seines Christus worden, weil der Verkläger unserer Brüder verworfen
ist, der sie verklaget Tag und Nacht vor GOtt.
11. Und sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das
Wort ihres Zeugnisses; und haben ihr Leben nicht geliebet bis an den Tod.
12. Darum freuet euch, ihr Himmel, und die darinnen wohnen! Wehe
denen, die auf Erden wohnen und auf dem Meer; denn der Teufel kommt zu
euch hinab und hat einen großen Zorn und weiß, daß er wenig Zeit hat.
13. Und da der Drache sah, daß er verworfen war auf die Erde,
verfolgete er das Weib, die das Knäblein geboren hatte.
14. Und es wurden dem Weibe zween Flügel gegeben wie eines großen
Adlers, daß sie in die Wüste flöge an ihren Ort, da sie ernähret würde
eine Zeit und zwo Zeiten und eine halbe Zeit vor dem Angesichte der
Schlange.
15. Und die Schlange schoß nach dem Weibe aus ihrem Munde ein Wasser
wie ein Strom, daß er sie ersäufete.
16. Aber die Erde half dem Weibe und tat ihren Mund auf und verschlang
den Strom, den der Drache aus seinem Munde schoß.
17. Und der Drache ward zornig über das Weib und ging hin, zu streiten
mit den übrigen von ihrem Samen, die da GOttes Gebote halten und haben
das Zeugnis JEsu Christi.