14. Kapitel: Die Lebens entscheidenden Botschaften der drei Engel

Die Offenbarung Jesu
Bibeltext: Luther 1545

Das 14. Kapitel

1. Und ich sah ein Lamm stehen auf dem Berge Zion und mit ihm
hundertvierundvierzigtausend, die hatten den Namen seines Vaters
geschrieben an ihrer Stirn.

2. Und hörete eine Stimme vom Himmel als eines großen Wassers und wie
eine Stimme eines großen Donners; und die Stimme, die ich hörete, war
als der Harfenspieler, die auf ihren Harfen spielen.

3. Und sangen wie ein neu Lied vor dem Stuhl und vor den vier Tieren
und den Ältesten; und niemand konnte das Lied lernen ohne die
hundertvierundvierzigtausend, die erkauft sind von der Erde.

4. Diese sind’s, die mit Weibern nicht befleckt sind; denn sie sind
Jungfrauen und folgen dem Lamm nach, wo es hingehet. Diese sind erkauft
aus den Menschen zu Erstlingen GOtt und dem Lamm.

5. Und in ihrem Munde ist kein Falsches funden; denn sie sind
unsträflich vor dem Stuhl GOttes.

6. Und ich sah einen Engel fliegen mitten durch den Himmel, der hatte
ein ewig Evangelium, zu verkündigen denen, die auf Erden sitzen und
wohnen, und allen Heiden und Geschlechtern und Sprachen und Völkern;

7. und sprach mit großer Stimme: Fürchtet GOtt und gebet ihm die Ehre;
denn die Zeit seines Gerichts ist kommen; und betet an den, der gemacht
hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserbrunnen!

8. Und ein anderer Engel folgete nach, der sprach: Sie ist gefallen,
sie ist gefallen, Babylon, die große Stadt; denn sie hat mit dem Wein
ihrer Hurerei getränket alle Heiden.

9. Und der dritte Engel folgete diesem nach und sprach mit großer
Stimme: So jemand das Tier anbetet und sein Bild und nimmt das
Malzeichen an seine Stirn oder an seine Hand,

10. der wird von dem Wein der Zornes GOttes trinken, der eingeschenket
und lauter ist in seines Zornes Kelch; und wird gequälet werden mit
Feuer und Schwefel vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm.

11. Und der Rauch ihrer Qual wird aufsteigen von Ewigkeit zu Ewigkeit;
und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier haben angebetet
und sein Bild, und so jemand hat das Malzeichen seines Namens angenommen.

12. Hier ist Geduld der Heiligen; hier sind, die da halten die Gebote
GOttes und den Glauben an JEsum.

13. Und ich hörete eine Stimme vom Himmel zu mir sagen: Schreibe:
Selig sind die Toten, die in dem HErrn sterben, von nun an. Ja, der
Geist spricht, daß sie ruhen von ihrer Arbeit; denn ihre Werke folgen
ihnen nach.

14. Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke, und auf der Wolke sitzen
einen, der gleich war eines Menschen Sohn; der hatte eine güldene Krone
auf seinem Haupt und in seiner Hand eine scharfe Sichel.

15. Und ein anderer Engel ging aus dem Tempel und schrie mit großer
Stimme zu dem, der auf der Wolke saß: Schlage an mit deiner Sichel und
ernte; denn die Zeit zu ernten ist kommen; denn die Ernte der Erde ist
dürre worden.

16. Und der auf der Wolke saß, schlug an mit seiner Sichel an die
Erde; und die Erde ward geerntet.

17. Und ein anderer Engel ging aus dem Tempel im Himmel, der hatte
eine scharfe Hippe.

18. Und ein anderer Engel ging aus dem Altar, der hatte Macht über das
Feuer und rief mit großem Geschrei zu dem, der die scharfe Hippe hatte,
und sprach: Schlag an mit deiner scharfen Hippe und schneide die
Trauben auf Erden; denn ihre Beeren sind reif.

19. Und der Engel schlug an mit seiner Hippe an die Erde und schnitt
die Reben der Erde und warf sie in die große Kelter des Zornes GOttes.

20. Und die Kelter ward außer der Stadt gekeltert; und das Blut ging
von der Kelter bis an die Zäume der Pferde, durch tausend sechshundert
Feldwegs.